Geschichte
Eine theaterpädagogische Erfolgsgeschichte
Die Gründung des BuT erfolgte im Jahr 1990 und ist das Ergebnis von vielfältigen Entwicklungen in der damals noch jungen Profession.
Die Gründung des BuT erfolgte am 10. März 1990 mit ca. 60 Gründungsmitgliedern in Unna als Nachfolgeorganisation der BUSTA, der „Arbeitsgemeinschaft Spiel – Theater – Animation“. Diesem Ereignis gingen vielfältige Wurzeln voraus:
1986 fand auf Initiative von Theaterpädagog:innen des Schauspiel Köln eine erste „Bundestagung Theaterpädagogik“ statt. Der Titel lautete „zwischen Animation und Unterricht“ und zog etwa 80 Kolleg:innen aus Theatern, TPZen sowie kirchlichen und sozialen Einrichtungen an. Es wurde ein erster Anlauf genommen, um ein wenig Licht in das verschwommene Bild des noch recht neuen Berufes zu bringen. Im Ergebnis wurde deutlich, dass es dringend einer Klärung des theaterpädagogischen Selbstverständnisses bedarf. Von dort aus war es dann nicht mehr weit zur Formulierung eines anderen Bedarfes: der Gründung eines bundesweiten Verbandes für Theaterpädagogik.
Zuvor haben Studierende und Lehrende an Universitäten und Fachhochschulen in Fachbereichen wie Spielpädagogik, Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit die Bedeutung von „Spiel“ und „Theater“ entdeckt. In sozialen und kirchlichen Einrichtungen hatten sich längst vielfältige Formen der Theaterarbeit mit Kindern, Jugendlichen und besonderen Zielgruppen etabliert. An professionellen Kinder- und Jugendtheatern war die theaterpädagogische Begleitung von Aufführungen ein Muss geworden. Nicht zuletzt die Arbeit der ersten, teilweise bereits Anfang der 80er Jahre gegründeten Theaterpädagogischen Zentren machte Vernetzung und Austausch im Rahmen eines bundesweiten Verbandes sinn- und wertvoll.
Die Professionalisierung sowie Verbesserung der Ausbildung und Weiterqualifizierung von Berufspraktiker:innen waren entscheidende Ziele bei der Gründung des BuT. Zu dieser Zeit galt in Deutschland „learning by doing“ noch als wichtigste „Ausbildungs“-Methode. Ein weiteres wichtiges Ziel: das Theaterspiel sollte wie Musik, Malerei, Bildende Kunst und Literatur als notwendiger Bestandteil der kulturellen Bildung in Deutschland anerkannt werden, sowohl in der Schule als auch außerschulisch.
Ausschnitt aus Finke, Raimund (2010). 20 Jahre BuT – Stationen einer theaterpädagogischen Erfolgsgeschichte. Zeitschrift für Theaterpädagogik, Heft 57, 27-29.