"Theater – und wie?!": Bundesverband Theaterpädagogik feierte sein 25jähriges Jubiläum und formulierte ein Manifest

Jugendliche der ETH präsentieren das Manifest

Vom 30. Oktober bis 1. November 2015 beging der Bundesverband Theaterpädagogik e.V. (BuT) sein 25jähriges Bestehen mit Jubiläumsfeierlichkeiten und einer dreitägigen Fachtagung. In Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) und dem GRIPS-Theater richtete der BuT ein Treffen für ca. 120 TheaterpädagogInnen aus. Dabei entstand ein Manifest zu den Rahmenbedingungen qualitativer und nachhaltiger theaterpädagogischer Arbeit.

 

Geburtstags-Grußworte der Kooperationspartner und Schwesterverbände zum 25jährigen Jubiläum des Verbandes, ein Impulsvortrag zum Thema "Theaterpädagogik braucht Kulturpolitik" des Hildesheimer Professors Wolfgang Schneider sowie die Vorstellung des GRIPS Theaters "Der Gast ist Gott" mit anschließendem Fachgespräch in Anwesenheit des Autors Lutz Hübner – so erlebten die Tagungsteilnehmer den ersten Tag im GRIPS Podewil in Berlin Mitte. "Während die inhaltliche Akzeptanz der Theaterarbeit mit Nicht-Profis in den letzten 25 Jahren deutlich gestiegen ist, sind die Rahmenbedingungen, unter denen sie stattfindet, weitgehend unzureichend", formulierte der 1. Vorsitzende des Fachverbandes, Lorenz Hippe, die Ausgangssituation der Tagung.

Der zweite Tag begann mit einem von den EHB-StudentInnen ausgerichteten interaktiven Theater-Parcours. Zudem zeigten zahlreiche Präsentationen von Theatermachern aus ganz Deutschland die Vielfalt und Bandbreite von Rahmenbedingungen, unter denen außergewöhnliche theaterpädagogische Projekte gelingen – von der Theaterklinik über interkulturell-intergenerative Projekte bis hin zum Theater der Migranten mit einer Expedition auf Berliner Schifffahrtskanälen. Ein "Erzählcafé des Scheiterns", angeleitet von Prof. Gerd Koch, zeigte dagegen auf, wo die Schwierigkeiten, Unwägbarkeiten und Hindernisse im theaterpädagogischen Arbeitsalltag liegen.

Unter dem Motto "Theater für alle" formulierte das Fachpublikum zum Abschluss der Tagung einen gemeinsamen Entwurf für ein Manifest zu den notwendigen und wünschenswerten Rahmenbedingungen nachhaltiger und qualifizierter theaterpädagogischer Arbeit. Dieses war auf der Frühjahrstagung in Weimar von Arbeitsgruppen vorbereitet und während des Treffens in Berlin fortgeschrieben worden. Die Forderungen zu den Themenbereichen Image, Geld, Zeit, Räume, Institutionen, Zielgruppen und Standorte sollen die Arbeitsbedingungen, unter denen TheaterpädagogInnen in Deutschland arbeiten, nachhaltig verbessern. Veröffentlicht werden soll das Papier als Beilage zur nächsten Ausgabe der theaterpädagogischen Fachzeitschrift "Korrespondenzen", die diesmal redaktionell vom Vorstand des BuT verantwortet wird und im Januar 2016 erscheint.